– Wespe
Weltweit gibt es ungefähr 60 verschiedene Arten, davon 16 in Deutschland. Eine Unterscheidung für den Laien ist hier jedoch sehr schwierig. Sie haben einen langgezogenen Hinterleib, die sogenannte „Wespen-Taille“ und sind meisten schwarz-gelb gefärbt.
Lästig für uns Menschen sind tatsächlich nur zwei Arten, hierbei handelt es sich um die Gemeine Wespe und die deutsche Wespe, da diese bei der Nahrungssuche auch vor den menschlichen Speisen kein Halt machen. Des Weiteren nisten diese Arten sehr häufig auf Dachböden, in Rollladenkästen oder vergleichbaren Orten und werden so schnell zur alltäglichen Herausforderung. Die meisten anderen Arten sind nicht aggressiv und ernähren sich hauptsächlich von Stechmücken oder Schwebefliegen. So meiden Sie auch meistens die Nähe zu einem urbanen und stark umbauten Umfeld.
Übrigens stehen Wespen und deren Nester unter Naturschutz, deshalb ist es rechtlich nicht erlaubt ein Wespennest auf eigene Faust zu entfernen und die Tiere zu töten.
Allerdings kann eine Umsiedlung erfolgen oder eine professionelle Entfernung durch den Kammerjäger.
– Hornisse
Hornissen zählen zu den Wespenarten und auch wie alle Wespen und Bienenarten zu den Hautflüglern. In Deutschland kennen wir mittlerweile zwei Arten, zum einen die heimische europäische Hornisse als auch die asiatische Hornisse.
Erste Aufzeichnungen für Sichtungen der asiatischen Hornisse mit bestätigten Nestfunden gab es 2014 bei Karlsruhe. Seit 2019 vermehrt und verbreitet sich diese Hornissen-Art in ganz Deutschland und wird teilweise an ihren Nistplätzen zum Problem für ansässige Imker. Aber warum?
Ein starkes europäisches Hornissenvolk vertilgt ca. 500g Insekten pro Tag, mit ca.400-700 Hornissen pro Volk, die asiatische Hornisse hingegen erreicht in Europa eine Volkstärke bis zu 2000 Tieren, was natürlich eine deutlich größere Menge an Futter benötigt. Dies macht das Verteidigen des Bienenstockes durch die Wächterbienen deutlich schwieriger, aufgrund der Masse an anfliegenden Hornissen.
Dennoch ist die asiatische Hornisse nicht gleichzusetzten mit der asiatischen Riesenhornisse, denn diese Tiere bekommen eine Körpergröße von bis zu 5,5 cm, hingegen eine normale Hornisse mit 2,5 bis 3cm deutlich kleiner ist.
Ein anderer Aspekt ist auch die Gestaltung der Nahrung, die europäische Hornisse fängt täglich 15-25 Bienen was bei einem Gewicht von ca. 2g eine Menge von 0,5 bis 1% entspricht. Die asiatische Hornisse hingegen ernährt sich zu 80% von Bienen was bei gleicher Volkstärke ca. 250-400 Bienen täglich entspricht.
Es gibt allerding noch keine Studien die bereits belegen kann das die asiatische Hornisse sich negativ auf die Imkerei Betriebe auswirkt, sondern nur Einzelberichte von Betroffenen.
Dennoch ist die asiatische Hornisse meldebedürftig, bei einem Fund am besten fotografieren und die Geo-Daten notieren und das ganze bei der verantwortlichen unteren Naturschutzbehörde melden.
– Honigbiene
Die heutigen Honigbienen sind unterschiedlichste Zuchtformen um friedliche Wesenszüge und einen hohen Nektartrieb zu erzeugen. Die Honigbienen übernehmen bis zu 80% der Bestäubungsleistung der Insekten und dienen somit auch dem Schutz und der Erhaltung von zahlreichen Wildpflanzen. Außerdem ist Sie ein staatenbildender Hautflügler mit Volkstärken von 30.000 – 60.000 Tieren, je nach Literatur.
Ein Bienenvolk bringt im Schnitt zwischen 15-35 kg Honig, je nach Größe und Bienenart.
Insgesamt gibt es über 20.000 Bienen Arten weltweit (auch Wildbienen), wobei in Deutschland hauptsächlich drei Arten für die Imkerei Haltung beheimatet sind.
Seit 50 Jahren ist die Carnica-Biene (lat. apis mellifera carnica) die dominanteste Honigbiene in Deutschland, danach folgt die Buckfast-Biene (lat. Apis mellifera oder auch westliche Honigbiene genannt) und die italienische Biene (lat. Apis mellifera ligustica).
Die Ligustica ist in Deutschland allerdings eher selten bei Imkern anzutreffen, obwohl Sie weltweit die meist gehaltene Honigbiene ist.
In einem Bienenvolk unterscheidet man in drei Bienenwesen. Zum einen die Bienen-Königin, Sie legt Eier und sorgt für den fortbestand des Volkes. Die Arbeiterinnen haben Ihren Namen nicht umsonst, die weiblichen Bienen kümmern sich um Brutpflege, um das Eintragen von Nektar, Pollen und Wasser sowie das Sauberhalten und bewachen des Bienenstockes.
Der Drohn wird in erster Linie von den Arbeiterinnen versorgt und dient lediglich zur Fortpflanzung der Königin, diese begibt sich einmal nach dem schlüpfen aus der Wabenzelle und dem danach kommenden einfliegen auf den sogenannten Hochzeitsflug.
Dort wird sie von mehreren Drohnen begattet und speichert die Samen in einer Samenblase.
Jede Drohne stirbt nach der Paarung, die restlichen die sich nicht paaren konnten werden je nach Witterung, etwa im August wenn das Futterangebot geringer wird von den Arbeiterinnen zuerst von den Futterplätzen abgedrängt und danach aus dem Stock gezerrt.
Diesen Prozess bezeichnet man als Drohnenschlacht und er kann mehrere Wochen andauern, bis letztendlich nur noch Arbeiterinnen und die Königin sich im Stock befinden.
Durch die Wahl der Wabenzelle und der Eiablage wird entschieden ob ein befruchtetes oder unbefruchtetes Ei abgelegt wird. Aus befruchteten Eiern schlüpfen die Arbeiterinnen und aus denen ohne Samen die Drohnen.
Eine Biene braucht ca. 21. Tage bis sie schlüpft:
- Eiablage durch Königin
- am 4. Tag: schlüpft die Made
- Tag 4-6: junge Made zerrt nur Futtersaft
- Tag 6-9: ältere Rundmade zerrt Pollen und Honig
- Tag 9: Made streckt sich / Zelle wird verdeckelt
- Tag 10-12: Nymphe verwandelt & verpuppt sich
- Tag 13-20: Puppe reift zum Insekt
- Tag 21: Biene schlüpft
Eine Sommerbiene arbeitet hart, sowohl im Bienenstock, als auch bei der Nektar- und Wassersuche. Das bedeutet, das sich die Bienen im Sommer sehr stark abschaffen, was dazu führt, dass sie nur rund 35 Tage alt werden, auch dieser Wert schwankt je nach Literatur.
Eine Winterbiene hingegen, die genetisch genau identisch zur Sommerbiene ist, lebt zwischen 4-6 Monate.
Aber was genau macht jetzt eigentlich so eine Biene den ganzen Tag?
Auch hier scheiden sich die Geister, dennoch ist man nach einigen Forschungen zu dem Ergebnis gekommen, das die Bienen eine Art Ablaufplan beim Heranwachsen durchleben.
Dieser ist wohl nicht auf einen bestimmten Tag fest zu meiseln und es erfolgen bestimmt auch Unterstützungen von anderen Bienen, sobald eine Herausforderung im Bienenvolk größer wird als eine Andere.
Einen groben Ablauf haben wir euch einmal hier aufgeschrieben:
- Tag 1-2: Biene putzt Zellen und wärmt die Brut
- Tag 3-5: Fütterung der älteren Rundmaden mit Honig und Pollen
- Tag 6-12: Fütterung der Jungmaden / Putzt den Bienenstock & nimmt den Nektar von
ankommenden Sammlerinnen ab
- Tag 13-18: Sie wird Baubiene durch Ausschwitzen von Wachsplätchen zwischen den
- Brustplatten fertig sie nun Zellen an und baut diese aus / Weiterhin Übernahme
Honig und einlagern von Pollen
- ab Tag 16: die Biene fliegt sich ein (Erkundungsflüge)
- Tag 18-21: Wächterbiene (Abwehr von Wespen, Hornissen, räubernden Bienen und Co.
- ab Tag 22: Flugbiene (Sammelflüge für Nektar, Pollen, Kittharze und Wasser)
Aushilfe als Baubiene und Unterstützung beim Wärmezittern oder dem Belüften
– Wildbiene
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 600 verschiedene Arten von Wildbienen, diese leben meistens solitär, also alleine und sind somit nicht Staatenbildend.
Zu den Wildbienen zählen übrigens auch über 40 verschiedene Arten von Hummeln.
Diese Tiere haben zwar alle samt einen Stachel, sind aber absolut ungefährlich und stechen nur bei direkter Bedrohung.
Über 350 Arten stehen auf der roten Liste und sind stark bedroht, weshalb auch wir uns für die Erhaltung der Artenvielfalt einsetzten, in erster Linie mit Blühstreifen, Insektenhotels und der Pflanzung verschiedener Bäume und Heckengehölzen.
Die Wildbienen stellen keinen Honig her, sondern produzieren durch Pollen und Nektar eine Art Futterteig für die Brut.
Hierbei kommt der Futterteig sowie ein Ei in ein dafür vorgesehenes Loch (Pflanzenhalm, Erdboden, Mauerrisse) und wird verschlossen.
Bild rote Mauerbiene
Blaue Holzbiene